Vor einiger Zeit rief Sarah vom Knusperstübchen zu einer kulinarischen Weltreise auf. Ziel des ganzen ist es, dass sich ein paar Blogger einmal um die ganze Welt kochen und so ihre Leser mit auf eine Entdeckungsreise in fremde Küchen nehmen.
Da war ich natürlich sofort dabei und dachte mir „Hmm, bevor du jetzt Italien oder Spanien nimmst und dich somit in bekannte Gewässer begibst, wählste lieber mal ein Land von dessen Küche du keine Ahnung hast und entdeckst somit mal etwas neues.“
Aus dem Bauchgefühl heraus wählte ich so also den „Iran“ als Wunschziel – ohne mich damit zu beschäftigen, was im Iran eigentlich so gespeist wird.
Einige Wochen später saß ich nun also vor meinem Laptop und begann zu grübeln, was ich zu unserer Blogaktion beisteuern sollte.
Wikipedia verwies mich auf die persische Küche, die der indischen Küche nicht ganz unähnlich ist. Beim Durchstöbern des Netzes wurden mir zwei Dinge klar: 1. Reis darf bei meinem Rezept nicht fehlen und 2. die persische Küche ist sehr fleischlastig.
Da ich zwar kein 100%iger Vegetarier bin, hier aber doch eher selten Rezepte mit Fleisch präsentiere, war das nun also schon einmal etwas schwieriger.
Eine Komponente, die ich aber immer wieder in Rezepten entdeckte, waren Hülsenfrüchte, vor allem Linsen. So entschied ich, dass ich euch hier nun mit „Adas Polow“, einen Linsenreis, verwöhne. Dazu gibt es Mast-o Khiar, eine Joghurtsauce.
Mein Linsengericht ist mit Sicherheit kein traditionelles persisches Gericht und sicher auch nicht mal richtiges Adas Polow – es ist lediglich meine Interpretation von einem Polow mit Linsen und Kichererbsen. Ich habe eine Menge persischer Rezepte studiert und mir daraus meine ganze eigene Version gebasteltet – mit Zutaten die ich liebe und die auch in der persischen Küche viel Verwendung finden.
Polow ist ein Reisgericht, dass, ähnlich wie beispielsweise Risotto, mit Brühe und Gewürzen gekocht wird. Statt einen Rundkornreis verwendet man hier allerdings einen Langkornreis (z.B. Basmati), denn Reis soll keine klebrige Struktur bekommen, sondern schön locker fallen.
In der persischen Küche ist es besonders erstrebenswert, dass der Reis am Topfboden etwas anbäckt und so eine Kruste entsteht. Das habe ich allerdings nicht so recht hinbekommen.
Mast-o Khiar ist ein Dip aus Joghurt und Gurke, der Zaziki sehr ähnelt.
Rezept (für 4 Personen):
300g Langkornreis
1EL Butter
1 Zwiebel
1TL Kreuzkümmel
450ml Gemüsebrühe
1 Paprika
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
80g Linsen
100g Kichererbsen (entweder aus der Dose oder über Nacht eingeweicht)
400g Tomaten aus der Dose (stückig)
1/2 TL Kreuzkümmel gemahlen
1/2 TL Kurkuma
1/2 Limette
Salz, Pfeffer, etwas Öl
200g griechischer Joghurt
1/2 Salatgurke
4 Zweige Minze
Olivenöl, Salz, Pfeffer
Die Zwiebel würfeln und in Butter in einem größeren Topf anschwitzen. Den Kreuzkümmel dazu geben und kurz mitdünsten. Nun den Reis unter rühren anbraten bis er glasig wird. Alles mit Gemüsebrühe ablöschen und bei geöffnetem Deckel köcheln lassen bis die Brühe ungefähr auf Höhe des Reise einreduziert ist. Dann den Herd auf die niedrigste Stufe stellen und den Reis mit geschlossenem Deckel weiter quellen lassen bis er durch ist.
Die zweite Zwiebel und den Knoblauch ebenfalls kleinhacken. Die Paprika würfeln und die Kichererbsen abgießen.
Zwiebeln und Knoblauch in etwas Öl anschwitzen. Dann die Paprika, die Kichererbsen und die Linsen dazu geben und mitbraten. Kreuzkümmel, Kurkuma und die Tomaten dazu und alles auf mittlerer Hitze 15 Minuten köcheln lassen. Dann mit Salz, Pfeffer und etwas Limettensaft abschmecken.
Für den Joghurtdip schneidet ihr die geschälte Salatgurke in sehr feine Würfel und vermischt sie mit dem Joghurt und einem großzügigen Schuss Olivenöl, sodass eine cremige Masse entsteht. Die Minze grob hacken und untermischen. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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9 Comments
Oh sieht das lecker aus!
Viele Grüße,
Fiona
Das klingt ja himmlisch… und das zur „Fast-Mittagspause“, Frechheit. 🙂 Ich kann mich so recht auch nie an ein Rezept halten, von daher hätte ich es ganz bestimmt ganz genauso gemacht und mir von allem das Passende herausgefischt. Das Ergebnis ist super und es hat bestimmt auch richtig gut geschmeckt. Ich liebe Linsen derzeit. Yum, yum, yum. 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Lustig – bei mir ist fürs Wochenende auch persisches Essen geplant. Sieht toll aus, und ich finde ja auch, dass es die persische Küche verdient hätte, bei uns bekannter zu werden.
Das sieht richtig lecker aus und wäre genau was für mich – ich mag solche Gerichte sehr sehr gerne! Ich hatte mich selber mal auf eine kleine kulinarische Weltreise begeben; vielleicht gibt es dort ja noch etwas für dich zu entdecken.
Liebe Grüße
Romy
***
Freue mich immer über Besuch:
leichtlebig.wordpress.com
wie schön – das ist ja mal total ungewöhnlich und sieht sehr lecker aus. Ich habe bisher von der iranischen Küche noch nicht allzu viel gehört und finde es total spannend. ich hätte auch nicht gedacht, dass sie der indischen Küche ähnlich ist. also vielen Dank für Deinen Beitrag und ich bin gespannt, wohin uns die Weltreise noch so führen wird!
Lustig, wie du zu deinem Land gekommen bist, hihi. Aber gute Idee, ist ja langweilig immer nur die altbekannten Sachen zu backen. In Düsseldorf gibt es ein Restaurant mir iranischen (persischen) Gerichten, ich war aber noch nie da. Wenn ich mir dein Rezept so anschaue, muss ich das aber unbedingt.
Liebe Grüße,
Daniela
Mutig, dass du etwas ganz Neues ausprobiert hast! Für den Mann im Haus müsste ich zwar wieder Fleisch hinein basteln, aber dein Polow hört sich auf jeden Fall nach einem tollen Aromenmix an. 🙂
Kichererbsen, Kurkuma… herrlich!
Und mit dem Joghurt Dip stelle ich mir das sehr erfrischend vor! Vor allem im Sommer…
Alles Liebe
Viktoria
Ja, das ist wirklich erfrischend und auch ein schöner Kontrast zum Schweren der Kichererbsen und Linsen.
Liebe Grüße
Melanie