Lifestyle

Mr. Right – Die Suche nach dem Traummann

8. September 2011

„But I don’t want the next best thing
So I sing and hold my head down and I break these walls round me
Can’t take no more of your fairytale love“ *

Es ist doch ganz einfach so: Wir, damit meine ich meistens selbstbestimmte, selbstbewusste junge Frauen, haben einen genauen Plan von unserem Leben. Wir wissen, was wir beruflich machen wollen, oder haben zumindest eine ungefähre Ahnung davon, und würden es dafür auch in Kaufen nehmen, 60 Stunden die Woche zu arbeiten.

Und dann wollen wir nach Hause kommen und da soll jemand auf uns warten. Jemand, der in seinem Job genauso aufgeht wie wir, der aber trotzdem fürsorglich ist, uns zuhört, aber auch genauso viel erzählt – und ja, jemanden, mit dem man wirklich reden kann – also jemanden mit den selben Interessen, mit dem man auch mal das momentane Weltgeschehen diskutieren kann.
Nicht nur jemanden, der gut im Bett ist, sondern jemanden, der am nächsten Morgen auch noch da ist, jemanden an den man sich anlehnen kann.

Das ist zumindest meine Definition eines Traummann & ich denke, dass ich damit nicht unbedingt allein bin.

Wenn Frauen wie ich dann jemanden finden, der vielleicht sogar das verkörpern könnte, was wir wirklich wollen, dann kommt irgendetwas dazwischen.
Entweder er wohnt hunderte Kilometer weit weg oder er weiß einfach noch nicht so ganz, was er eigentlich wirklich vom Leben will – oder er sieht einfach nicht, dass es da jemanden gibt, der perfekt zu ihm passen würde.
Aber man ist geduldig und wartet, denn vielleicht merkt er irgendwann dann doch, dass es Zeit wird erwachsen zu werden… Aber das wird nie passieren, oder?

Es ist nicht mal schwer jemanden zu finden, der alles für einen tun würde, aber genau für denjenigen schafft man es nie, mehr als freundschaftliche Gefühle zu entwickeln – denn Frauen, die genau wissen, was sie vom Leben wollen, verlieben sich zu 90% eh in das Arschloch.

Soweit meine Thesen.

Natürlich, es gibt sie, die Ausnahmen und jedes Mal, wenn man sich neu verliebt, denkt man, dass man genau diese goldene Ausnahme gefunden hat … Aber ganz ehrlich, wie oft hat sich derjenige dann eben doch als Frosch und nicht als Prinz entpuppt?

Das Problem ist doch, dass man nach mehreren solcher Frösche lieber Single bleibt, als sich auf etwas einzulassen, was im ersten Moment nicht als perfekt erscheint.
Oder dass man lieber ewig auf diesen einen Mister wartet, anstatt raus zu gehen und sich nach etwas Neuem umzuschauen.

Auch ich bin viel zu lange Single – zugegeben gab es da zwischendurch einige Männer, die dann aber doch nur der Frosch himself waren.
Ich habe es satt immer nur auf den Richtigen zu warten, weil man das Leben dabei immer ein wenig verpasst und am Ende dann doch nur enttäuscht wird.

Deswegen ist jetzt Schluss mit dem ewigen Warten.
Mr. Right, egal wo du bist: Jetzt musst du mich finden! Ich such nicht länger nach dir.

 

*aus Fairytale by Sara Bareilles.

Lifestyle

Ein ganz normales Wochenende oder Das Festivalleben

26. August 2011

Der Festivalbesucher

Der allgemeine Festivalbesucher hört gern Rockmusik. Natürlich gibt es auch die Exemplare aus der Electro/Techno-Szene oder die Hip-Hopper, aber wir beschränken uns bei dieser Betrachtung auf den Rockfan.

Also, der allgemeine Festivalbesucher hört Rockmusik, gerne laut, trägt eher dunklere Kleidung und trifft sich nun einmal im Jahr mit anderen Menschen, die gern Rockmusik hören auf einer Wiese irgendwo in Deutschland. Die Organisatoren des Festivals haben für dieses eine Wochenende allerlei bekannte und nicht so bekannte Bands aufgefahren um möglichst viele Festivalbesucher anzulocken.

Vorbereitung

Zur Vorbereitung auf das Festival kauft der Festivalbesucher, was man so zum Überleben für ein Wochenende braucht: 1 – 50 Paletten Dosenbier mit der Zahl 5,0 vorn drauf, Nutella, Toast, Dosenfutter (getarnt als Ravioli) und Kopfschmerztabletten. Vielleicht kauft er auch noch einen Einweggrill und etwas Fleisch, aber das ist kein Muss.
Nun fährt der Festivalbesucher also am Donnerstagnachmittag los zum Ort des Geschehens, idealerweise hat er sich den Freitag nämlich freigenommen.

Der Veranstaltungsort

Nun schauen wir uns also den Ort des Geschehens mal etwas näher an:
Wie oben bereits beschrieben, handelt es sich um eine Wiese, manchmal aber auch um ein brachliegendes Feld, das die Veranstalter von einem unwissenden Bauern gemietet haben. Dieser Bauer muss unwissend sein, denn auf der Wiese bzw. dem Feld wird später mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit kein Grashalm mehr stehen.
Das Gelände ist hügelig und meist auch schlammig, denn ohne Schlamm geht das ganze Festivalfeeling ja verloren. Wenn der Schlamm fehlt, weil es einige Tage nicht geregnet hat, ist es staubig.

Das Festival

Der Festivalbesucher kommt also an, trinkt erstmal ein Bier und macht sich dann an das Aufbauen seines Zeltes. Wie jedes Jahr wird er laut fluchen, dass er sich schon wieder kein Wurfzelt besorgt hat. Außerdem wird er feststellen, dass im letzten Jahr mindestens ein Hering verschwunden ist oder das Zelt bestialisch stinkt, weil er es zum Trocknen nicht noch einmal zu Hause aufgebaut hat.

Währenddessen sind entweder die Freunde des Festivalbesuchers eingetroffen oder aber andere Festivalbesucher haben sich zu ihm gesellt und nun sitzen sie unter einem Pavillon und trinken noch mehr Bier.
Am nächsten Morgen hat der Festivalbesucher dann max. 3 Stunden geschlafen und natürlich einen höllischen Kater. Außerdem wird er nicht mehr allzu gut riechen, was aber natürlich absolut kein Grund dafür ist die Duschen aufzusuchen. Da muss man eh nur total lang anstehen und morgen riecht man schon wieder nicht mehr sehr gut. Bringt also quasi gar nichts.

Außerdem spielen ja auch bald schon die ersten Bands. Also gibt es erstmal zum Frühstück labbrigen Toast mit Nutella, die sich dank der Hitze im Zelt schon verflüssigt hat und die obligatorische Aspirin – und natürlich ein Bier.
Auf dem Festivalgelände packen dann irgendwann die ersten Bands ihre Instrumente aus – leider interessiert sich kaum jemand für sie. Ist ja auch irgendwie noch zu warm / nass / früh um sich jetzt schon dorthin zu stellen.
Weitere Bands spielen, die sich der Festivalbesucher schon gerne angucken würde, aber die Zeltplatznachbarn haben zum Flunkyballtunier aufgefordert und da muss man natürlich mitmachen. Band hin oder her.
Flunkyball ist der beste Weg so schnell wie möglich sehr betrunken zu werden und dem ganzen auch noch eine Wettbewerbsform zu geben.

Irgendwann, wenn es langsam dunkel wird, erinnert sich der Festivalbesucher dann an den eigentlichen Grund seines Festivalbesuchs und begibt sich Richtung Festivalgelände.
Dort haben die Veranstalter allerlei Fressbuden aufgestellt, die aber, genau wie die Getränkestände, ein halbes Vermögen für eine Bratwurst oder eine Brezel verlangen.
Die wahren Größen der Rockmusik, die nie vor 22 Uhr spielen, werden nun also auf der Bühne zu sehen sein und unser Festivalbesucher wirft sich natürlich mitten in die Massen. Dort wird er einige Ellenbogen abbekommen, man wird ihn mit Bier übergießen und am Ende hat er dann viele blaue Flecken und vielleicht sogar ein blaues Auge.
Das läuft dann auch am Samstag und Sonntag so.

After-Festival

Am Montag packt der Festivalbesucher dann seinen Kram zusammen. Vom Bier wird wahrscheinlich schon einen Abend vorher nur noch sehr wenig übrig gewesen sein.
Beim Zeltabbau wird er wieder einige Heringe vergessen, außerdem mindestens einen Schuh und vielleicht noch einige andere Utensilien.
Schnell wird noch mit den Nachbarn der Facebook-Account ausgetauscht und dann geht es wieder in die Heimat.
Übrig bleibt ein Gelände, dass mal eine Wiese war – übersät mit leeren Bierdosen, Plastetellern, alten Müllsäcken und vielleicht der ein oder anderen Alkoholleiche.