Gedanken

Sonntagsgedanken … über Fastfood & Foodblogs

25. Mai 2014

Fastfood wird auf den meisten Foodblogs verteufelt. Ich möchte hier und heute einmal eine Lanze für Fastfood brechen und finde, dass wir Foodies nicht immer so streng mit uns und anderen sein sollten.

Heute ist Sonntag. Sonntage sehen bei uns gewöhnlich so aus, dass wir lange schlafen, gemütlich frühstücken, die Sendung mit der Maus gucken und ich dann mit meiner Mitbewohnerin die WG putze. Irgendwann gegen Abend packt uns dann der Hunger – und der Kühlschrank ist oft leer. Natürlich könnte man aus Resten und Trockenware locker noch ein nahrhaftes Abendessen zaubern, aber da gibt es noch die Dönerbude die Straße runter, fertige Fischstäbchen, den Pizzalieferdienst und Miracoli Nudeln.
Ich bin Foodblogger – ich liebe frisches Essen und ich stehe mit Vergnügen mehrere Stunden in der Küche. Und trotzdem fällt meine Wahl fast jeden Sonntag auf Döner oder Fertignudeln (aber nur die guten von Miracoli!). Weil ich finde, dass wir auch mal faul sein dürfen. Und weil es leckeres Fastfood gibt. Weil ein Fernsehabend mit dem Mitbewohnermädchen mit einer großen Pizza vom Pizzalieferdienst nach einer stressigen Wochen und einem halben Tag voller putzen manchmal genau das ist, was man braucht.

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Ich finde nichts schlechtes daran nach einem langen Tag einfach ein paar Chicken Nuggets aus dem Kühlregal in den Ofen zu schieben und nur ein bisschen frischen Tomatensalat und ein Brot dazu zu essen. Das Leben ist nun mal nicht immer Glamour und 5-Gänge-Menü.
Und ich nehme an, dass ich nicht die einzige Bloggerin, der es so geht. Wir alle haben ein Leben neben dem Blog. Haben einen Job oder studieren. Haben Kinder, Familie oder eben Freunde, die Zeit und Aufmerksamkeit von uns fordern – und nicht immer nur ein leckeres Essen.
Ich finde, dass solche „Essenssünden“, die gar keine sind, genauso auf einen Foodblog gehören, wie die großen ausgefallenen Menüs – sonst ist so ein Blog nicht authentisch. Deswegen gibt es auf meinem Instagram-Kanal aus ein Bild vom „Stullen-Abendbrot“ und von Bananen-Joghurt zum Frühstück. Ich möchte Leuten zeigen, was ich esse. Wenn ich immer nur aufwendige Gerichte zeige, ist das nur die halbe Wahrheit.

Fastfood gehört genauso zu meiner Ernährung und auch zu meinem Lieblingsessen und ich stehe dazu. Ich bin ein Fan von Döner und Fischstäbchen und wenn ich mit meinen Freunden darüber spreche, möchte ich auch meinen Lesern und Followern davon erzählen dürfen. Das ist schließlich nichts, was mir peinlich sein sollte!

Was denkt ihr über dieses Thema? Wollt ihr auch „Essenssünden“ auf Foodblogs und den Social Media Kanälen von Foodies sehen? Oder findet ihr das eher blöd?

13 Comments

  • Reply cindy 25. Mai 2014 at 21:00

    u go girl! was wären unsre aupair-dvd-abende ohne pizza vom lieferdienst gewesen 😀

  • Reply Mici 25. Mai 2014 at 21:10

    Ich finde deine Einstellung gut.

    Mich nervt diese Arroganz von solchen „Gourmets“. Ich finde es zwar toll, wenn man frisch kocht und wirklich viel drauf hat. Allerdings ist es auch nervig, wenn man dann die Tendenz entwickelt zu „missionieren“ oder andere danach zu beurteilen, was sie essen.

    bestes beispiel, was ich neulich gesehen habe.

    eine dame hatte in einer Foodie gruppe gefragt, wie man denn am besten ein Steak aus dem Aldi zubereiten könnte, dass es trotzdem halt gut wird. da meinte eine andere dann: „schmeiß es am besten weg und kauf dir gescheites fleisch“…

    das fand ich total unmöglich.

    oder einmal habe ich ein foto von einem stück rindfleisch gepostet und hatte es MIT den fasern und nicht gegen die fasern geschnitten… da kam auch nur „jetzt auch noch lernen RICHTIG zu schneiden“… meine fresse…. dacht ich mir da… wieso muss man sich was drauf einbilden „besser zu essen“ ? ….

  • Reply Jenny 25. Mai 2014 at 21:17

    Ich hoffe doch, das sind selbstgemacht Nuggets! So mit selber-Hühner-schlachten, rupfen, auseinander nehmen und Co. Sonst kannst du sowas doch nicht auf deinem Blog präsentieren!
    (;

  • Reply Vanessa 25. Mai 2014 at 21:20

    Ich finde, das sollte jeder halten wie er möchte. Auf meinem Blog habe ich seit kurzem auch eine Rezeptkategorie. Da soll es aber vorrangig nicht um aufwendige Rezepte gehen, sondern um einfache, die ganz schnell gehen und vielleicht auch nicht so viel kosten, da ich Studentin bin und ich nicht unendlich viel Geld zur Verfügung habe. Außerdem habe ich auch nach dem Unitag nicht immer Lust, mich noch eine Dreiviertelstunde oder länger. in die Küche zu stellen. Deshalb wurden bei mir auch schon überbackene Maultaschen verbloggt.
    Wenn sich jemand aber zum Ziel gesetzt hat, besonders aufwendig tolle Gerichte zu zeigen, fände ich es eher merkwürdig, wenn da noch ein Stullenbrot dazu erscheinen würde (so Thema Marktnische und Zielgruppen und so, ne?). Ich kann mir eh denken, dass auch mal was anderes außer den 5-Gänge-Menüs, wie du so schön beschrieben hast, auf den Tischen der Blogger erscheint. Aber vielleicht passt es halt nicht immer. Das sollte also jeder Blogger selbst entscheiden, wie er das machen möchte. Für mich sollte es halt irgendwie zum Gesamtkonzept passen.
    lg Vanessa

  • Reply Björn 25. Mai 2014 at 22:14

    Ich poste nur zu Fast Food Themen und finde das immerhin was einfältiger als das typische essen und trinken nachgekoche. Ich denke es ist immer wichtig wie man an mache Sachen herangeht und sie interpretiert. Jeder hat eben seinen eigenen Stil, den er gerne publiziert.

  • Reply Annkathrin 25. Mai 2014 at 22:24

    Du schreibst sooo tolle Sachen <3

    Ich finde auch das Fastfood nicht immer so unfassbar verteufelt werden sollte. Natürlich soll man sich nicht von den Burgerläden dieset Welt ernähren, aber dieses geschimpfe im Internet finde ich ganz schlimm.

    Ich mag deinen Blog, weil er so authentisch ist und nicht so abgehoben ist.

    • Reply Melanie Fankhänel 25. Mai 2014 at 22:29

      <3

  • Reply Melanie 25. Mai 2014 at 23:47

    Ganz genau! Alles mit Maß und Ziel.

  • Reply Melli K. 26. Mai 2014 at 6:48

    Toller Post! Du hast vollkommen Recht, dass ein Foodblog nur dann authentisch wirkt, wenn man die Abwechslung hat. Normalerweise lese ich keine Foodblogs, bzw überfliege sie nur, aber dein Post hier hat mein interesse geweckt und ich speicher dich und deinen hübschen Blog jetzt ab 😉
    Ich bin auch ein Mensch, der gerne kocht, aber ich arbeite im Einzelhandel und da fehlt mir oft die Zeit und auch die Lust, mich abends nach 9 Uhr noch hinzustellen und irgendwas zu zaubern – dann dürfen es auch mal Miracoli (ja, nur die Guten sind die Besten!) sein!
    Schön, dass du dieses verteufelte Thema angesprochen hast, da sollte viel offener und vorallem ehrlicher mit umgegangen werden.

    Liebe Grüße
    Melli

  • Reply MestraYllana 26. Mai 2014 at 7:17

    Ich finde deine Einstellung absolut richtig – ich habe KEINEN Foodblog, poste aber ab und an Rezepte und JA, ich koche in erster Linie frisch, aber es kommen auch mal Fertigprodukte auf den Tisch. Vereinzelt und ab und an, aber es gibt sie bei uns.
    Ich finde, diese selbst ernannten „Gourmets“ oft nicht authentisch, denn ich wette, dass auch SIE ab und an Fastfood essen. Ich kenne da zB. eine Bloggerin, die ständig und überall betont, die bräuchte keine Tütenprodukte und keine Fertigsuppenwürze usw., denn sie würde alles selber machen. Und wenn man sich dann das eine oder andere Rezept anguckt oder sich ihre Kommentare genauer anguckt, dann stößt man schnell auf das Gegenteil. Und so etwas finde ich ehrlich gesagt ziemlich lächerlich…

  • Reply Romy 26. Mai 2014 at 18:57

    Ich finde gar nicht, dass man von Esssünden sprechen kann oder sollte. Ich ernähre mich auch sehr gesund; gesünder als gesund – zwangsweise aus gesundheitlichen Gründen und blogge auch sehr gerne darüber, weil ich es einfach mag kreativ zu werden und mir Rezepte auszudenken und diese mit der Welt zu teilen – aber man muss sich etwas gönnen. Keiner muss verzichten; nie – wir müssen nur lernen zu portionieren. Wer hin und wieder mal Fast Food isst, isst nichts schlechtes. Unser Körper kann das super ab und uns macht es ja doch etwas glücklich.. nur eben nicht zu oft; gesund und ausgewogen sollte überwiegen und wenn dem so ist, darf es auch die große Pizza oder der Döner mit Extrasauce sein.

    Freu dich also auf den nächsten Sonntag und den wohlverdienten Junkteller 😉

  • Reply AnnaDiaries 27. Mai 2014 at 16:28

    Wo du Recht hast, hast du Recht. Die Woche hat 7 Tage und ich finde, man kann nicht erwarten, das man neben Arbeit, Haushalt, evtl Kindern auch noch 7 mal die Woche kocht. Das schafft Frau doch garnicht wirklich. Bei uns ist es so, das ich unter der Woche nen Essensplan habe, der am Wochenende gerne mal variiert werden kann, gerne auch zu FastFood. Chicken Nuggets und Fischstäbchen haben wir wegen unserer Tochter so oder so immer im Haus, denn danach verlangt sie manchmal eben, wenn Mama wieder viel zu gesund kocht. Und wenn der Kühlschrank nix hergibt, gibts ne Schüttel-Pizza. Alles in einen Topf (auch Mehl und Milch etc), zudecken, kräftig schütteln, auf ein backblech mit Backpapier und in den Ofen. Ist ja auch FastFood in dem Sinn. Nur das ich nicht auf den Pizzadienst warten muss, sondern auch den Ofen 😉

    Lasst euch auf die „Sünden“ mal schmecken 😉

    Lg Anna
    http://www.the-anna-diaries.de

  • Reply Creeny 2. September 2014 at 20:32

    Ein tolles Statement, das ich genauso unterschreiben kann 🙂 Ab und zu muss es eben einfach schnell gehen und Soulfood in Form von nicht ganz so gesunden Dingen ist dann genau richtig! Warum dann genau dieses Essen nicht auch zeigen?! Bei mir gibts genau das heute zu sehen.
    Bin durch Zufall hier gelandet und werde sicher öfter wiederkommen!
    Liebe Grüße!

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