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Was lernt man eigentlich als Medienmanager?

14. August 2013

Ich wurde in letzter Zeit von vielen Freunden gefragt, was genau ich da jetzt eigentlich studiere. Und während mein Drucker mir das nächste Skript zum Lernen ausdruckt, erzähl ich euch mal kurz was das Studium Medienmanagement in Mittweida beinhaltet.

Ich muss zugeben: Als ich nach Mittweida kam, hatte ich auch noch keinen so konkreten Plan davon, was mich hier erwartet. Ich hab mich an so vielen Unis beworben, dass ich irgendwann einfach den Überblick verloren habe. Der absolute Vorteil von „Medienmanagement“ im Gegenteil zu „Kommunikations- & Medienwissenschaften“ (was ich ja eigentlich studieren wollte) ist, dass es keine Wissenschaft ist. An vielen Unis an denen man KMW studiert, wird man eben zu Wissenschaftlern ausgebildet. Ich bilde mir ein, dass wir hier in Mittweida (und natürlich auch an anderen Hochschulen, an denen man Medienmanagement studieren kann) auch wirklich auf’s Arbeitsleben vorbereitet wird und nicht am Ende mit einem Haufen wissenschaftlicher Fähigkeiten dasteht, aber erstmal hunderte Praktikas machen muss um seinen Beruf zu erlernen.

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Ein weiterer Vorteil vor allem hier an Mittweida ist der riesiger Praxisbezug. Wir sind nicht aus Spaß eine „University of Applied Sience“ – das ist hier Programm. Wir Medienstudenten haben einen Haufen Projekte zur Auswahl in denen wir uns ausprobieren können, wenn wir noch nicht so genau wissen wo es für uns später beruflich hingehen soll – oder in denen wir auf wirklich hohem Niveau arbeiten können, wenn wir ein konkretes Ziel haben.
Ich beispielsweise habe meine Zukunft immer im Community Management oder im Online-Marketing gesehen, weil es mir einfach Spaß macht und mein Ding ist. Erfahrungen habe ich auch im Eventmanagement während meiner Schulzeit gesammelt, war mir aber nie wirklich sicher, ob das beruflich überhaupt etwas für mich wäre.
In Mittweida habe ich jetzt aber das Radio ein bisschen für mich entdeckt. Wenn man hier auf dem Campus und bei Partys Leute aus dem Radio trifft, kennen diese oft nur ein Thema: Das Radio. Und gerade den Ersties will man natürlich für „sein“ Projekt gewinnen, sodass wir manchmal sehr schmunzeln musste, wenn mal wieder eine „Werbeveranstaltung“ für’s Radio begann. Nun musste ich aber feststellen: Es macht wirklich unendlich viel Spaß. Ich bin eigentlich kein großer Redner – Vorträge in der Schule waren für mich immer die absolute Hölle – aber im Radio war ich nach den ersten zwei Minuten Sendung die Ruhe selbst und hatte wirklich Spaß daran. Was ich damit sagen will: Auf die Idee mich für’s Radio zu interessieren, wäre ich von allein vermutlich nie gekommen.

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Nun aber zum eigentlichen Thema des Posts: Was lernt man als Medienmanagementstudent?
Im ersten Semester vor allem eine Menge Technik, denn da haben wir noch gemeinsam mit dem Medientechnikern Vorlesung. Ich durfte mich also einmal die Woche mit den Grundlagen der Audio- & Videoproduktion, Computerkonfiguration und Drucktechnik auseinandersetzen. Dafür lernen die Techniker aber auch wichtiges über journalistische Arbeitstechniken, internationale Mediensysteme, medienwissenschaftliches Arbeiten (so ganz kommen wir also doch nicht von der Wissenschaft weg) und Politik.
Für uns hieß das also: Durch die Technik durchbeißen. Ich habe so manches Mal geflucht, weil ich Physik so bald es ging abgewählt habe und in manchen Vorlesungen nun also doppelt so viel nacharbeiten muss, weil ich von den ganzen physikalischen Sachen kaum mehr Ahnung habe.

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Im zweiten Semester wurde es dann besser. Da mussten sicher unsere Techniker dann ein bisschen durch den Manager-Kram durchbeißen, denn BWL und Recht standen auf dem Stundenplan – nunja und ein bisschen Informatik. Außerdem: Mein Hassfach: Mathe! Alles natürlich auf die Medien ausgelegt, soll heißen: Wir lernten eben BWL im Bezug auf Radio, Fernsehen, Print und Online und beschäftigten uns mit dem Urheberrecht und anderen rechtlichen Belangen, die wir später in der Praxis mal gebrauchen könnten.
Und mit einem eher wirtschaftlichen Schwerpunkt geht es dann auch in den nächsten Semestern weiter – deswegen studieren wir ja „Management“.

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Nach mittlerweile einem Jahr Mittweida kann ich sagen, dass ich meine Uniwahl bisher nur ein bisschen bereut habe. Das liegt aber vor allem daran, dass ich mich als „Onliner“ etwas vernachlässigt fühle. Viel zu oft wird bei uns eher auf die klassischen Medien eingegangen und weniger darauf, was man Online alles machen kann. Aber irgendwie lässt sich alles andere ja auch auf die Onlinemedien anwenden.

Was studiert ihr eigentlich so – und seid ihr damit zufrieden?

5 Comments

  • Reply romy 14. August 2013 at 21:05

    Ich denke der onlineteil kommt bei solchen Studiengngen oft kürzer, weil es eben schwer ist das so gut zu integrieren und die Prifs, die schonw eig da sind, eben sehr auf klassische Medien ausgelegt sind. Wobei sich das bei mir schon gebessert hat, Ich finde es aber wichtig beide Seiten zu kennen.
    Ich hoffe du bleibst jetzt glücklich dort, da du ja Zweifel hattest, ob du da bleiben willst und so.
    Was ich studiere weißt du ja?! Ich gebe morgen endlich meine Bachelorthesis ab^-^

    Liebe Grüße

  • Reply romy 15. August 2013 at 20:12

    Ja, also bei einem bachelor darf man da nicht so denken. Wenn du nur Online willst musst du dir dann einen Master suchen (falls es sowas gibt). 🙂 Mittweida hört sich aber auch echt so ähnlich an wie die HdM. Hier gibts halt noch mehr in Richtung Dtuck und Audiovisuelle Medien etc.

    Es geht an den Gardasee 🙂

  • Reply Faby, Botschafter des Lächelns 16. August 2013 at 11:28

    Ich hab mir erst die Bilder angeguckt und dann beim Mikro bin ich stehengeblieben und hab nochmal oben angefangen. Interessant! Ich habe seit Monaten einen ähnlichen Blogpost über mein Studium auf der Halde, schaffe es aber nie, ihn fertig zu schreiben. Ich studiere Sprechkunst und Kommunikationspädagogik an der Musikhochschule in Stuttgart. Und ja, vollkommen zufrieden. 🙂

  • Reply Lou 19. August 2013 at 13:50

    Hey Marsmädchen,
    ich fange im September als Erstie in Mittweida an, Medienmanagement! Ich find’s toll dass du einem hier so bisschen die Angst nimmst, wusste auch nicht so recht was mich erwarten wird!
    Ich will mehr in die Videoproduktion gehen, aber auch Eventmanagement reizt mich. Ist es einfach an der Uni Kontakte zu knüpfen und Projekte kennen zu lernen oder dürfen die Ersties erstmal nur zugucken? (Habe das von manchen Unis gehört)
    Freue mich total auf die Studienzeit!

    LG Lou (:

  • Reply Happy-Sabrina 1. September 2013 at 20:24

    Hey! Danke für deinen ausführlichen Bericht … es ist wirklich interessant, mal in „fremde“ Studiengänge reinzuhorchen. 🙂 Der technische Kram hört sich ziemlich gruselig an … aber ich glaube, in so ziemlich alles Studiengängen muss man erstmal den ganzen Grundlagenkram lernen, bevor es ab dem 3. oder 4. Semester interessant wird und man sich spezialisieren kann.

    Ich persönlich habe nicht studiert, sondern eine Ausbildung absolviert. Ich bin danach erst im klassischen (Printmedien-)Marketing gelandet. Seit nunmehr 5 Jahren arbeite ich aber im Online-Marketing und bin total happy mit meinem Job. Da du das gleiche berufliche Ziel hast, wünsche ich dir natürlich ganz ganz viel Glück und Spaß mit deinem Studium und hoffe, dass du deinen Traumjob findest! 🙂

    PS: Ich folge dir jetzt. 🙂

    LG, Sabrina
    Happiness-Is-The-Only-Rule

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